Messe für regionale Lebensmittel lockt viele Besucher in die Wandelhalle
Rund 40 regionale Betriebe haben am vergangenen Wochenende ihr Sortiment auf der Lebensmittelmesse „Meet & Greet Direktvermarktung“ in der Wandelhalle in Bad Mergentheim vorgestellt. Mehrere hundert Besucher nutzten das kostenfreie Veranstaltungsformat, um mit den Direktvermarktern aus dem Main-Tauber-Kreis in Kontakt zu treten und sich über das vielfältige Angebot zu informieren. Im Rahmen der Messe wurden erstmalig Produkte mit dem Qualitätssiegel der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis ausgezeichnet.
Veranstaltungskonzept als Brücke zwischen Produzenten und Konsumenten
„Mit dieser Veranstaltung bilden wir eine Brücke zwischen Produzenten und Konsumenten aus der Region. Kurze Transportwege, ein nachhaltiger Anbau sowie eine artgerechte Tierhaltung sind aktuelle Fokusthemen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Betriebe aus unserem Landkreis stehen für diese Eigenschaften mit ihren nachhaltigen und regionalen Wertschöpfungsketten“, erklärte Landrat Christoph Schauder und verwies auf das Ziel der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis, die Produktion und Vermarktung heimischer Lebensmittel zu stärken. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt.“
Um diese Qualität sichtbar zu machen, wurde im vergangenen Sommer das Qualitätssiegel „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“ entwickelt. Nachdem das Logo im Juli 2022 vorgestellt sowie der markenrechtliche Schutz beantragt wurde, sind nun Betriebe aus dem Main-Tauber-Kreis erstmalig mit dieser Zertifizierung ausgezeichnet worden. Die Zertifikate wurden von Erstem Landesbeamten Florian Busch verliehen. „Durch das neue Logo sollen die wertvollen Produkte aus dem Landkreis für Endverbraucher im Handel leichter erkannt werden, getreu dem Motto ‚Regional – Biologisch – Wertvoll‘. Gleichzeitig können Erzeugerinnen und Erzeuger ihren Beitrag für mehr Biodiversität, Boden- und Gewässerschutz sowie eine faire Bezahlung zeigen, indem sie das Logo verwenden. Ich freue mich sehr, dass wir heute die ersten vier Betriebe zertifizieren können“, erklärte Erster Landesbeamter Busch.
Vier Betriebe mit dem Siegel „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“ ausgezeichnet
Der seit 2018 aktive Verein Tauberländer Bio-Streuobstwiesen aus Königheim wurde für seinen Tauberländer Bio-Apfelspritzer (Apfelschorle naturtrüb) sowie seinen Apfelsaft ausgezeichnet. Ziel des Vereins ist es, im Tauberland eine möglichst große Anzahl der artenreichsten Biotope Mitteleuropas – der landschaftsprägenden Streuobstwiesen – zu erhalten.
Ebenfalls zertifiziert wurde das Produkt „lupino – Kaffee aus Lupinen“ des Bioland-Hofs Klein aus Wertheim-Sachsenhausen. Seit 1985 ist der Betrieb biozertifiziert (Bioland) und gehört damit zu den ältesten Bio-Betrieben im Landkreis. Bereits 1994 brachten Iris und Fritz Klein ihren Lupinenkaffee auf dem Markt, 2019 ist Sohn Matthias in den Betrieb eingestiegen.
Der Biolandbetrieb Johannshof von Christian und Sibylle Stattelmann in Igersheim-Bowiesen wurde für seine Kartoffeln zertifiziert. Der besondere Fokus des Johannshof liegt darauf, wieder ein Bewusstsein für Saisonalität zu schaffen und dem Kunden zu zeigen, wie und wann verschiedene Gemüsesorten wachsen. Rund 40 davon wechseln sich über das Jahr ab, zum Beispiel Zucchini, Tomaten, Salate, Kürbisse, Wassermelonen, Süßkartoffeln und Grünkohl. Die nun ausgezeichneten Kartoffeln gibt es ganzjährig.
Für seinen Rosenblütensaft wurde der Rosenhof Taubertal aus Creglingen ausgezeichnet. Seit 1986 entwickelte sich der Betrieb fortwährend bis zur heutigen Form. Von Beginn an wurde biologisch-dynamisch gearbeitet. Gepflegt werden Hochstamm-Obstbäume, meist Äpfel mit etwa 100 Sorten für Pflückware und Premium-Apfelsaft. 1996 kamen die Rosen auf den Betrieb. Mit den ersten Blüten der Duft-Rosensträucher wurden experimentell verschiedene Rosenköstlichkeiten zubereitet. Aus diesen Erfahrungen entwickelten sich der heutige Rosenanbau und die Verarbeitung zu den Rosenköstlichkeiten.
„Seit 2021 ist der Main-Tauber-Kreis eine von 14 Bio-Musterregionen des Landes Baden-Württemberg. Das Ziel ist, die Bio-Erzeugung von Lebensmitteln vor Ort nachhaltig zu stärken. Um das zu erreichen, engagieren sich Erzeuger, Verarbeiter, Vermarkter und Verbraucher direkt vor Ort. Das Regionalmanagement ist hierbei die Schnittstelle und vernetzt Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, erklärte Stefan Fiedler als Regionalmanager der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis. lra