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Öffentlichkeitsarbeit

Naturschutz zum Genießen: Rösslerhof feiert Tag der Streuobstwiese

Am 25. April öffnete der Rösslerhof in Schlier, einer der ersten Bio-Betriebe im Landkreis Ravensburg mit über 40-jähriger Bioland-Tradition, seine Tore zum Tag der Streuobstwiese. Die Veranstaltung, initiiert von der Bio-Musterregion Ravensburg, war Teil einer europaweiten Initiative mit über 200 Aktionen.  

Betriebsleiter Gereon Güldenberg, der den Rösslerhof bereits seit über 25 Jahren bewirtschaftet, führte gut 10 Interessierte über seinen Biohof. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der eigenen Streuobstwiese mit über 400 Hochstammbäumen, die ein beeindruckendes Beispiel für ökologische Vielfalt darstellt. 

„Streuobstwiesen sind in Mitteleuropa der wichtigste vom Menschen geschaffene Kulturraum und eines der artenreichsten Ökosysteme der Region“, erklärte Gereon Güldenberg. Er betonte die Bedeutung der regelmäßigen Pflege, insbesondere der Entfernung von Misteln, und den Erhalt von Baumruinen als Lebensraum für verschiedene Tierarten.  

Gereon Güldenberg steht auf der Streuobstwiese und erklärt
Gereon Güldenberg führt die Besucherinnen und Besucher über die Streuobstwiese.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war auch die Verkostung des hofeigenen Apfel-Balsamico-Essigs, der aus den Bio-Äpfeln der Streuobstwiese hergestellt und im Holzfass gereift wird. Hier konnten sich die Besucherinnen und Besucher selbst von der Qualität und dem Geschmack der Streuobstprodukte überzeugen.
 
Der Rösslerhof, mit seiner 750-jährigen Geschichte, demonstriert eindrucksvoll die Synergie zwischen Tradition und Bio. „Bio ist ein ganzheitliches landwirtschaftliches System und mehr als nur „etwas weglassen“. Und wir kombinieren alte Traditionen mit modernen Aspekten, aber eben nur denjenigen, die auch zu uns passen, wie z.B. GPS-gesteuerte Traktoren“, erläuterte Güldenberg.
 
Der Hof, der 60 Milchkühe hält und Heumilch für die Käserei Bauhofer in Kofeld produziert, setzt auf eine vielfältige 6-gliedrige Fruchtfolge. Diese umfasst Kleegras, Körnermais, Weizen, Dinkel, Roggen und Hanf oder Lein, was nicht nur der Schädlingsprophylaxe und Bodenfruchtbarkeit dient, sondern auch zur Herstellung verschiedener Produkte, wie Mehle und hochwertige Öle.
 
Naturschutz spielt auf dem Betrieb eine zentrale Rolle, was sich in Maßnahmen wie der Förderung von Streuobst, Fledermaushabitaten und Schwalbennestern zeigt. „Wenn man der Natur etwas gibt, gibt sie etwas zurück“, betont Güldenberg.
 
Eine innovative Lösung für die arbeitsintensive Streuobsternte hat der Rösslerhof mit lokalen Schulpatenschaften gefunden. Schüler helfen bei der Ernte, verdienen dabei Geld für die Klassenkasse und lernen nebenbei noch etwas über Streuobst und deren Nutzen für die Natur.