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Öffentlichkeitsarbeit

Hirse - Allgemeines und Sytematik

Was ist "Hirse" eigentlich? Beim Mais ist die Sache recht einfach: es geht botanisch bei Futter-, Popp-, Körner- oder Zuckermais immer um verschiedene Sortengruppen der Art Zea mays. Die Hirse jedoch ist botanisch nicht klar definiert. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für verschiedenste Gattungen der Familie der Süßgräßer. 

Hauptsächlich angebaut und als 5.-wichtigste Anbaupflanze weltweit gelten die Sorghum-Hirsen. Diese ist großkörnig, während es daneben ca. 11 kleinkörnige Hirsegattungen gibt. Anders gesagt gibt es je nach Korntyp zwei Hauptgruppen: 

-       Sorghumhirse (Körnerhirse): große Körner, viele Gemeinsamkeiten mit Körnermais, typische Druschfrucht und kann über 10 t /ha erzielen.

-       Millethirsen: dazu gehören die Rispenhirse (Panicum) und die Kolbenhirse (Setaria): kleine Körner, niedrigere Erträge. Gelb- bzw. Goldhirse und Braunhirse zählen hierzu, die Erträge von 2 – 5 t / ha einbringen. 

 

Hirsen gehören wie Mais zu den sogenannten C4-Pflanzen und sind daher wärmeliebend, sehr trockenheitstolerant und bestehen auf schlechter versorgten Böden recht gut. 

Das bedeutet, dass die Hirse im Gegensatz zu unserem klassischen Getreide auch in schlechten Jahren gute Erträge liefert und daher früher auch in Europa als Hungergetreide weit verbreitet war. Durch ihre Eigenschaften ist sie v.a. auch noch heute im globalen ärmeren Süden weit verbreitet als bedeutende Futter- und Nahrungspflanze. 

Verarbeitet werden Hirsen zu Brei, Fladen und Brot, Bier, während die übrigen Pflanzenteile als Brennstoff oder Baumaterial verwendet werden können. 

 Quelle: Biosaatgut Dreschflegel - Kolbenhirse, Popp-Hirse, Süßhirse, Besenhirse (dreschflegel-saatgut.de)

Braunhirse und Goldhirse

Ungeschälte Rispen- oder Kolbenhirse kann Substanzen wie Oxal- oder Phytinsäure enthalten oder auch Rückstände von Schimmelpilzgiften oder Pflanzenschutzmitteln. Andererseits enthält gerade die Schale bzw. die Schichten dicht unter dieser wertvolle Inhaltsstoffe. 

Braunhirse ist die ungeschälte Variante der Goldhirse und wird hauptsächlich vermahlen als Braunhirse-Mehl verkauft. Braunhirse wird nachgesagt, nicht zu kochen sondern möglichst roh zu verzehren, um die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Die Goldhirse dagegen kann wie Amaranth, Quinoa, Couscous oder Reis eingesetzt werden. 

 Quelle: https://www.oekotest.de/essen-trinken/Hirse-Gesundes-vergessenes-Urgetreide_11338_1.html

Sortenherkunft und -nutzung: 

-       Rispenhirse (Panicum milliaceum), entstammt dem Norden Chinas und zähl zu den ältesten Getreidearten. Älteste Funde in Mitteleuropa stammen aus der Bronzezeit (2200 bis 800 v. Chr.) 

-       Kolbenhirse (Setaria italica): auch diese kommt aus dem Norden Chinas, wo sie noch heute viel angebaut wird. Sie hat höhere Ansprüche an eine gute Wasserversorgung als andere Hirsearten. Man kennt diese Art v.a. als ganze Kolben für die Vogel-Fütterung. 

-       Tef (Eragrostis tef) eine aus Äthiopien und Eritrea stammende Hirse, die dort als Grundnahrungsmittel gilt. Die winzigen Körner werden nicht geschält und zu Enjera, einem dünnen Fladenbrot auf Sauerteigbasis, gebacken. 

-       Die blutrote Fingerhirse Eleusine sanguinalis aus Indien und Afrika wurde im Mittelalter bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch in Mitteleuropa angebaut. Diese eignete sich für Suppen und Brei nach dem Entspelzen durch Zerstampfen.

-       Heute als Viehfutter und früher als Reisigbesen genutzt wird die Besenhirse (Sorghum bicolor).

-       Ebenfalls wird die Sorghum bicolor - Hirse als Popp-Hirse, ähnlich wie Popp-Mais oder –Amaranth genutzt. Verwendung findet diese im Müsli, Riegeln oder Salat. 

Quelle: Biosaatgut Dreschflegel - Kolbenhirse, Popp-Hirse, Süßhirse, Besenhirse (dreschflegel-saatgut.de)

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