Mehr als 30 Menschen haben sich am Montagabend (15. Mai) beim Naturpark-Wirt „Zur Traube“ in Bühl-Eisental (Landkreis
Rastatt) zum ersten Umsteller-Stammtisch der Bio-Musterregion Mittelbaden+ in diesem Jahr getroffen. Dabei waren Landwirt/innen,
Vertreter/innen verschiedener Institutionen und Vereine sowie die neue Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Mittelbaden+, Laura Willer,
und der Baden-Badener Landtagsabgeordnete Hans-Peter Behrens.
Die Umsteller-Stammtische bringen am Bio-Anbau interessierte Landwirt/innen mit erfahrenen Bio-Landwirt/innen zusammen. Letztere beraten
ihre Kolleg/innen zu allen Fragen rund um die Umstellung von konventioneller auf Öko-Landwirtschaft. Behrens machte in seiner Rede
deutlich, dass die Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft mit Blick auf das Artensterben und den Klimawandel ein wichtiger
Schritt ist. Der Fokus des Umsteller-Stammtischs am Montag lag auf den Themen Soja und Hanf.
Der Umsteller-Stammtisch ist ein Projekt der Bio-Musterregion Mittelbaden+, das der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord als Leadpartner
begleitet. „Unser Ziel ist es, den Anteil der Bio-Anbaufläche zu vergrößern, die Vermarktung regionaler Produkte zu
fördern und zu vernetzen sowie die Wertschöpfung in der Region zu halten. Die Umstellung auf bio kann hier einen Beitrag
leisten“, erklärt Karl-Heinz Dunker, Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Im Laufe des Jahres bieten erzeugende und verarbeitende Bio-Betriebe Führungen an. Dabei teilen Bio-Praktiker/innen ihr Wissen und
ihre Erfahrungen und stehen bei einem anschließenden Austausch für Fragen zur Verfügung. Die Teilnahme an den
Veranstaltungen ist kostenlos. Die Umsteller-Stammtische finden in unregelmäßigen Abständen statt. Die nächsten sind
für das Winterhalbjahr geplant. Jeder Stammtisch behandelt schwerpunktmäßig ein ausgewähltes Thema.
Darum ging es beim Umsteller-Stammtisch
Vincent Braun von Taifun Tofu informierte über den Vertragsanbau von Soja. Dieser gibt landwirtschaftlichen Betrieben die Sicherheit,
dass der Ertrag der gesamten Fläche abgenommen wird. Stefan Karcher – Gründer des Start-ups Hämp, das die
vollständige Verwertung von Nutzhanf anstrebt – klärte über die Vorteile der schnell wachsenden und Boden lockernden
Pflanze auf. Karcher verwies darauf, dass sich viele Dinge des alltäglichen Bedarfs wie etwa Geschirr aus Nutzhanf herstellen lassen
und damit importierten Bambus ersetzen könnten.
Auch Bedenken werden von der Runde erst genommen. Denn letztlich muss sich die Umstellung für die Landwirt/innen auch wirtschaftlich
rentieren. Doch die Erfahrung der versierten Umstellberater/innen hat Lösungsmöglichkeiten für die Fragen parat.