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Ausbildungsplätzen für Menschen mit Förderbe-  Oliver Rascher, leuchten, wenn er über seine Ar-  Selbst Hand anlegen:
        darf, der Förderung der Artenvielfalt, des Umwelt-  beit spricht. „Jede Kuh hat ein anderes Gesicht“,   Im landwirtschaftlichen
                                                                                               Betrieb heißt es an-
        schutzes sowie von Umweltbildungsmaßnahmen   erklärt er und beschreibt die Persönlichkeiten von   packen – ganz gleich,
        verschrieben hat. Trotzdem lohnt sich die biolo-  Rita, Rauke, Minze und Brunhilde. Er erzählt auch   ob die Tomaten reif sind
                                                                                               oder das Brot in den
        gisch-dynamische  Wirtschaftsweise, schon weil   vom  Gnadentierprojekt  für  gealterte  Milchkühe.   Ofen muss
        sie dem langfristigen Wohl von Mensch, Tier und   Die älteste Kuh hier ist 17 Jahre alt und lebt inmit-
                                                                                               Hausmaskottchen
        Umwelt dient.                               ten der Herde – obwohl sie nicht mehr gemolken   Waldemar ist bei allen
                                                    wird.                                      beliebt und wird auch
                                                                                               immer wieder gern ge-
           Auf dem Erlenhof ist Landwirtschaft cool, kri-                                      tätschelt. Ein Glück, hat
        sensicher und sinnstiftend obendrein. Ein Hoff-  Zum  Abschied  gibt‘s  frische  Vollkorn-Crois-  er ein dickes Fell …
        nungsstreifen am Horizont des ansonsten stark   sants aus der Demeter-Bäckerei, in der aus-
        schwindenden  Agrarnachwuchses.  Landwirt-  schließlich Dinkel, Weizen und Roggen aus eige-
        schaftsgesellin Helen Probst, 23, merkt man die   nem  Anbau verbacken werden. Bäckermeister
        Freude an ihrem Job deutlich an. Sie liebe es,   Thomas Gamm und sein Team sind bereits seit
        „viel draußen zu sein und die Jahreszeiten mit-  drei Uhr morgens auf den Beinen, um frisches
        zuerleben“.  Und während  Azubi Resul Kabak,   Brot, Brezeln, Brötchen und Plunder für die Bäcke-
        19, stolz einen Rieseneimer Rohmilch heraus-  rei und den Eigenbedarf zu backen. Was für ein
        schleppt, kommt eine Praktikantin aufgeregt zu   Abschluss! Wir kommen sicher wieder …
        Betriebsleiter Rist. Ob sie die Kuh jetzt zum Stier                                      Hier geht's
                                                                                                 direkt zum
        bringen solle. Man merkt: Langweilig wird es hier   Mehr Infos über das Pestalozzi Kinderdorf    Kinderdorf:
        nie. Auch die Augen des zweiten Betriebsleiters,   unter: pestalozzi-kinderdorf.de

                                                                                            BIO-MUSTERREGION BODENSEE  43
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