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Gourmetküche







                                                                          Bio-Musterregion
                                                                          Biosphärengebiet
                                                                         SCHWÄBISCHE ALB


                                                                         Blühende Streuobstwiesen, Wacholderheiden und Buchenwälder
                                                                         prägen die Schwäbische Alb und das Vorland. Die Region zwischen
                                                                         Stuttgart und Ulm ist seit 2009 UNESCO-Biosphärenreservat – und
                                       Bio                              aber auch Schnecken vieles mehr.
                                                                         seit Kurzem auch Bio-Musterregion. Die vielfältige Landschaft bie-
                                                                         tet nicht nur Fauna und Flora wertvollen Lebensraum, sondern ist
                                                                         auch Lieferant für Rohstoffe wie Alblinsen, Schafwolle, Getreide,





              aus Tradition












              Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen. Mit dieser
              Einstellung verfolgt die Familie Tress nun schon in der dritten Genera-
             tion sehr konsequent den Bio-Gedanken – der Erfolg gibt ihnen Recht





        Text: Ulf Tietge - Fotos: Familie Tress
       M                                            kleinen Bauernhof ist ein Familienunternehmen ge-
                it dem Opa hat es angefangen. Mit

                                                    worden – mit Hotel, Restaurant, Ausflugslokal, Fein-
                Johannes  Tress, der 1950 aus dem
                Elsass  heimkehrte  und  den  Kopf  vol-
        ler neuer Ideen hatte: Biodynamische Landwirt-  kost-Manufaktur, Bio-Suppen-Herstellung, veganen
                                                    Fertiggerichten und vielem mehr.
        schaft zum Beispiel. Demeter-Richtlinien. Ja,
        heidanei! Das soll die Zukunft sein? So richtig   Angefangen aber hat auch das ganz beschei-
        überzeugt waren die Nachbarn in Hayingen,   den.  Mit Menschen  aus  Stuttgart,  die  schon  in
        einem der ländlichsten Teile der Schwäbischen   den 1980er- und 1990er-Jahren Wert auf Bio-Le-
        Alb, nicht.  Aber was ein echter schwäbischer   bensmitteln legten. „Uns war klar, dass wir unser
        Dickkopf ist, der gibt nicht viel aufs Gerede der   Bio-Fleisch und das Bio-Gemüse im Ort nicht
        Leut.  Also  zog  Opa  Johannes  sein  Ding  durch.   absetzen können“, erzählt Tress. „Also haben wir
        Gelbe Rüben und Blaukraut, Bohnen, Zwiebeln   jede Woche die Kundschaft abtelefoniert, auch wir
        und Kohl. Dazu ein paar Nutztiere, um Root-to-  Kinder.“ Das Angebot fürs Wochenende durchge-
        Leaf zu arbeiten – wie man heute sagen würde.  ben, Reservierungen annehmen, ein bisschen mit
                                                    den Kunden schäkern: So ging’s los. Irgendwann
           „Wir waren schon ein bisschen als die Spinner   kam man auf die Idee, für die Kundschaft aus der
                        ,
        im Dorf verschrien“ erzählt Simon Tress rückbli-  Stadt auch ein bisschen was zu essen anzubieten
        ckend und grinst dabei. Denn auf Opas Überzeu-  und ein paar Fremdenzimmer einzurichten. Land-
        gung fußt heute ein erfolgreiches Familienunter-  luft statt Großstadt. Ganz klassisch.
        nehmen in dritter Generation. Enkel Simon ist zum   Die Stammgäste aus Stuttgart gibt es bis heu-
        bekanntesten Bio-Koch Deutschlands avanciert,   te.  Aber sie sind nicht mehr allein. Stattdessen
        schreibt Bücher, kocht viel fürs Fernsehen. Aus dem   düsen die Food-Poser aus Zürich oder München

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