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„Kälber, die

        kuhgebunden

        aufwachsen, gedeihen aus

        meiner Sicht viel besser,

        nehmen mehr zu und

        sind gesünder.“




        Sabine Herz, Muthof Forchtenberg





                                                        Der Tag kann kommen: Rinder in der
                                                        Bio-Musterregion Hohenlohe







                                                                                                        i
        dürfen sie ihre Mütter einmal am Tag sehen. Will   werden“, so Anja Frey. Dabei sei das Ergebnis
                                                                                                 Boeuf de Hohenlohe
        ein Landwirt von seinen Kühen leben, müsse   der artgerechten  Aufzucht ein hochwertiges   – diesen Begriff
        er neben dem Tierwohl aber auch die gesamte   Kalbfleisch mit intensivem Geschmack, wel-  kennt man unter
                                                                                                 Fleischliebhabern.
        Wertschöpfungskette im Blick haben, weiß Anja   ches es in vielen unterschiedlichen Fleisch- und   Er steht historisch
        Frey. Das heißt: Von der Geburt eines Kalbes   Wurstprodukten gebe.                      für gesundes,
                                                                                                 prächtiges Mastvieh
        über die Aufzucht bis zur Schlachtung und die                                            von den fruchtbaren
        verschiedenen Verkaufskanäle bis hin zum Kon-  Noch  ist  die  Mutter-  und Ammengebundene   Weiden Hohenlohes.
        sumenten sollte alles möglichst wirtschaftlich   Kälberaufzucht  (MAK)  eine  absolute Ausnahme   Der französische
                                                                                                 Name ist im
        und zugleich nachhaltig sein.               bei deutschen Milchkühen. 29 Prozent der Bio-  18. Jahrhundert
           Zusätzlich hat sich die Initiative der Ganz-  Betriebe verfolgen derzeit eine kuhgebundene   entstanden, als
                                                                                                 die Tiere bis nach
        tierverwertung  vom  Maul  bis  zum  Schwanz   Aufzucht. Die Initiative Bruderkalb unterstützt   Paris getrieben
        (Nose-to-Tail) verschrieben. Laut Fleischatlas   alle interessierten Höfe bei der Umstellung, von   wurden. Dort wurde
                                                                                                 ihr Fleisch wegen
        der Heinrich-Böll-Stiftung werden heutzuta-  der Stalleinrichtung bis zum Umgang zwischen   seiner Zartheit und
        ge höchstens 55 Prozent eines geschlachteten   Mensch und Tier. „Eine Musterlösung für die Hal-  seines Geschmacks
                                                                                                 gerühmt.
        Tieres für den  Verzehr genutzt. Eine weitere   tung gibt es nicht“, weiß Pionierin Anja Frey. „Je-
        Herausforderung bei der Vermarktung von art-  der Betrieb findet die für ihn am besten passende
        gerecht gehaltenen  Tieren ist die Farbe des   Strategie. Der direkte Austausch unter Praktike-
        Fleisches: Nur Kälber, die zu wenig sogenann-  rinnen und Praktikern aber ist sehr wichtig.“
        tes Raufutter erhalten, haben weißes Fleisch,                                            Hier geht's
                                                                                                  direkt
        die natürliche Farbe ist Rosé. „Der Verbraucher   Mehr Infos zur Initiative und den beteiligten Betrieben   zum Erzeuger:
        muss aber erst an das Roséfleisch gewöhnt   unter bruderkalb.wordpress.com

                                                                                           BIO-MUSTERREGION HOHENLOHE  51
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