Page 13 - Biolaendle_2024
P. 13
Wein
igentlich ist die Zeit bei Winzern lich ist der ökologische Weinbau in der ba- klar: Qualität und Vielfalt der Weine soll-
im frühen Herbst ja eher knapp be- den-württembergischen Landwirtschaft ten darunter nicht leiden, so die Prämisse.
E messen. Schließlich ist Weinlese, längst ein wichtiges Standbein. Dass Im Laufe der Jahre hat das Weingut so eine
und auch für die Hiebers gibt es in diesen der Minister am Ende auch mal am Wein Vielfalt an Sorten angebaut – vom tradi-
Tagen kein Halten mehr. Die Familie ver- schlotzen darf, wie man im Südwesten so tionellen Riesling bis zu pilzresistenten
teilt sich dann, jeder mit einer Schere in schön sagt – Ehrensache! Aber erstmal Neuzüchtungen (PIWIs), die besonders
der Hand, über die Rebhänge hoch über muss natürlich noch der Weinberg inspi- robust gegen Krankheiten wie den fal-
Heilbronn. Doch an diesem Nachmittag ziert werden … schen Mehltau sind. „Diese Pilzkrankheit
machen Elke und Andreas Hieber zusam- gehört zu den größten Herausforderun-
men mit Sohn Lars mal eine Pause. Aus- Der traditionsreiche Betrieb Schä- gen im Bio-Weinbau“, sagt Hieber. Des-
nahmsweise. Schließlich haben sie einen fer-Heinrich im Heilbronner Letten gehört halb setze die Familie sehr dosiert Kupfer
Gast aus Stuttgart zu Besuch: Peter Hauk zu den Vorreitern im Öko-Weinbau Ba- ein, erklärt der Winzer seinem interessier-
MdL, der Minister aus dem Ministerium den-Württembergs. Die Hiebers stellten ten Gast – „in homöopathischen Dosen“,
für Ernährung, Ländlichen Raum und Ver- bereits früh auf ökologische Bewirtschaf- wie er es nennt.
braucherschutz, ist auf einen Spaziergang tung um. „Wir wollten gesünder arbeiten,
in den Weinberg gekommen, um sich bei ohne synthetische Pflanzenschutzmittel“, Der Trester landet nach der Produk-
bei den Winzern einen Eindruck zu ver- erinnert sich Andreas Hieber. Und so ent- tion dann wieder im Weinberg und dient
schaffen, wie sich der Bio-Weinbau im schied das Paar 1990, den Betrieb Schritt als Dünger. „Man gibt zurück, was man
Ländle immer weiterentwickelt. Schließ- für Schritt ökologisch auszurichten. Doch nimmt“, sagt Andreas Hieber. So wird
BIO-MUSTERREGION HEILBRONNER LAND 13