Page 14 - Biolaendle_2024
P. 14

Bio-Musterregion
           HEILBRONNER LAND
                                            auch das  Bodenleben gefördert, das  am
           Auf 1200 Quadratkilometern spiegelt sich
           die ganze Vielfalt Baden-Württembergs   Ende wiederum für die Qualität des Weins
           wider: Einer starken Wirtschaftsregion   sorgen wird. So oder so ist der Boden in
           steht eine reizvolle, fruchtbare Land-
           schaft mit Weinbergen, Wäldern und   dieser  Region von  besonderer  Güte, er-
           weiten Hochebenen gegenüber. Das   klärt der Winzer. „Unsere  Lemberger-Re-
           Heilbronner Land gilt als Zentrum des
           württembergischen Weinbaus – be-  ben  stehen auf mineralhaltigem Keu-
           günstigt durch beste Böden und ein   perverwitterungsboden,  der  Wasser gut
           mildes Klima. Hier ist der Bio-Weinbau im
           Aufbruch. Die Vielfalt und Schönheit der   speichert und schnell Wärme aufnimmt.“
           Region machen sie zu einem begehrten   Für den Weinbau, gerade für den biologi-
           Ziel für Weinliebhaber und Touristen   schen, seien das ideale Voraussetzungen.
           gleichermaßen.

           Das Heilbronner                     Der Weinberg duftet  nach  Kräutern.
           Weindorf …                       Zwischen den Reben, durch die die Grup-
                                            pe gerade  hindurchspaziert, sprießt eine
           … im September ist ein Highlight, wo   vielfältige Begrünung aus Klee, Malve,
           die Tradition des Weinanbaus auf
           modernen, nachhaltigen Genuss trifft.   Schafgarbe und anderen Pflanzen, die den
           Auf dem Marktplatz präsentieren das   Boden bereichern und Nützlingen Schutz
           ökologische Weingut Schäfer-Heinrich   bieten. Diese natürliche  Vielfalt hilft,
           und das Ökoweingut Stutz gemeinsam
           mit den Lauffener Weingärtnern und den   Schädlinge zu kontrollieren, und erhält ein
           Weingärtnern vom Stromberg-Zabergäu   gesundes  Ökosystem.  „Wir schaffen ein
           gemeinsam ihre zertifizierten Weine.
           Die Holzfassade des Standes und das   langes Blühfenster, damit Nützlinge mög-
           begrünte Dach, das abends stimmungs-  lichst lange Nahrung und Lebensraum fin-
           voll beleuchtet wird, fügen sich dabei
           harmonisch in das historische Ambiente   den“, erklärt der Winzer dem Minister. Die
           des Heilbronner Rathauses ein.   fleißigen Helfer halten dann Schädlinge in
                                            Schach und sorgen dafür, dass die Reben
                                            gesund gedeihen. „Der ökologische Wein-  berichtet Elke Hieber. Der Klimawandel
           um 28%                           bau fördert die Biodiversität durch Begrü-  stelle auch das Weingut Schäfer-Heinrich
                                            nungsmaßnahmen  und den Verzicht  auf
                                                                                 vor neue Herausforderungen.  „Der Lem-
                                            chemisch-synthetische Pflanzenschutz-  berger verträgt die Sonne gut, der Trollin-
           ist die Fläche, auf denen in Württemberg   mittel“,  weiß auch Minister Peter Hauk   ger hingegen gar nicht – der kriegt sofort
           Piwi-Rebsorten angebaut werden, in   MdL und erzählt von der Verwirrmethode,   Sonnenbrand“, erzählt Andreas  Hieber.
           den vergangenen drei Jahren gestiegen
                                            die erfolgreich zur Bekämpfung des Trau-  Wichtig  ist die  Laubwand:  „Wir wollen
                                            benwicklers eingesetzt wird.  Die  kennen   so viel Sonne wie möglich einfangen. Mit
                                            die Hiebers natürlich auch.          einer hohen, lockeren Laubwand bekom-
                 Hier gibt’s
                noch mehr                                                        me ich viel Energie in die Trauben und sie
                  Infos
                                               Man  fachsimpelt an  diesem Nach-  reifen schön aus, während sie gleichzeitig
                                            mittag, der nicht nur für den Minister eine   etwas Schatten haben.“ Mit den richtigen
                                            kleine Verschnaufpause  im Alltag der   Sorten und nachhaltigen Anbaumethoden
                                            Landespolitik  ist, sondern  auch  für die   komme man aber gut zurecht. „Unser Ziel
                                            Hiebers. Ob sie danach noch weiterarbei-  ist es, die Weine so naturnah wie möglich
                                            ten werden, will der Minister wissen. „Aber   zu  erzeugen  und  dabei  höchste  Qualität
                                            klar, die Tage in der Weinlese sind lang“,   zu bieten“, sagen die Hiebers.

        14
   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19