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unter. „Es gibt hier vier weitere Mühlen,   arbeiterfest vorbereiten. Das trifft sich
                                            aber wir machen uns keine Konkurrenz“,   gut: Unsere Mägen knurren schon. Dann
                                            sagt Siegle. „Die einen haben sich auf   wollen wir mal schnell ein paar Seelen in
                                            die  Futtermittelproduktion  spezialisiert,   den Backofen schieben.
                                            die anderen auf Mehl, das von Pizza-
                                            bäckern verwendet wird. Und wir haben   Schnell ist der  richtige  Ausdruck.
                                            uns Bioland angeschlossen.“ Aus Über-  Einen Moment innehalten, damit der
                                            zeugung, aber auch weil den Bio-Bauern   Fotograf mitkommt? Beinahe unmög-
                                            in der Region eine Mühle fehlte, in der   lich, wenn Maria Siegle im Backmodus
                                            ihre Getreideernte verarbeitet werden   ist. Während sie von ihrer Kindheit als
                                            konnte. Heute würde man das als Win-  Müllerstochter in Bayern erzählt – ihren
                                            win bezeichnen: Die Bio-Bauern haben   Mann Ulrich und  „seine“  Tonmühle
                                            sich als Erzeugergemeinschaft verpflich-  lernte Maria kennen und lieben, als sie
                                            tet, bei Siegles abzuliefern, und die     beide mit Mitte Zwanzig die Meister-
               Die Siegle-Sprösse Michael und
             Ann-Katrin sind nicht nur neben der     Müllermeister hatten Planungs  sicherheit   schule besuchten –, befeuchtet sie die
           Tonmühle auf-, sondern dabei auch in   und konnten investieren.       Arbeitsfläche für den über Nacht aufge-
               sie hineingewachsen. Beide sind                                   gangenen Dinkelteig, benetzt auch ihn
              inzwischen Teilhaber der 675 Jahre
                                                      ,
                    alten Mühle im Glemstal.   „Küche?“ fragt die Müllerin ein-  mit Wasser und faltet ihn zweimal. „Mit
                                            ladend. Gerade als wir an Hofladen   dem Dinkelmehl 630 arbeite ich am
                                            samt  Mühlencafé  und Terrasse vorbei-  liebsten. Damit kann man super Weizen
                                            kommen, steuern Michael Siegle, 39,   ersetzen. Wichtig ist nur, dass man Din-
                                            und Ann-Katrin Raidt, 33 – die vor ihrer   kel nicht so stark kneten darf wie Wei-
                                            Hochzeit ebenfalls Siegle hieß – auf uns     zen.“ Dann schneidet sie einzelne Stücke
                                            zu.  „Darf ich vorstellen? Die nächste   vom Teig, zieht diese in die Länge und
                                            Generation“, sagt Maria Siegle nicht   setzt sie aufs Backpapier. „Die müssen
                                            ohne Stolz. Zwei der drei Sprösslinge   nicht akkurat aus sehen“, sagt die Mülle-
                                            sind schon mit eingestiegen, wollen die   rin lachend. „Im  Gegenteil, die Seelen
                                            Mühle, die seit mehr als 400 Jahren in   dürfen ganz unterschiedlich sein. Bei
                                            Fami lienbesitz ist, auf jeden Fall wei-  uns gleicht ja auch keiner dem anderen
                                            terführen. Für den dritten gäbe es auch   – und das ist gut so.“ Wie recht sie hat.
                                            noch Platz, „der ist aber sehr glücklich,   Und dann gibt sie uns gleich noch die
                                            mit dem, was er tut. Und wenn er es ist,   Rezepte mit. Was für ein Glück …
          Hier geht‘s                       sind wir es auch!“ Weiter geht‘s! Im di-
            direkt
         zum Erzeuger:                      rekt angrenzenden Wohnhaus der Fami-  Mehr Infos, auch zum Mühlenladen
                                            lie will die Müllerin noch was fürs Mit-  und Café, unter tonmuehle.de

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