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Gemeinsame Sache:
Mit einer hochmodernen
Sortiermaschine, die
mit Optik- und Gewicht-
sensoren arbeitet,
werden aus Schiffmanns
Linsen Fremdkörper wie
kleine Steinchen aus-
sortiert
Auf dem Eberbachhof
baut Frank Fellmann
diverse Getreide, Urge-
treide und Sondersaaten
an (rechts) – mit der
Fruchtfolge immer wie-
der im Wechsel, damit
sich die Böden erholen
über Wertverteilungsketten sprechen. Außerdem über die Verarbeitung bis zur Vermarkung. Und
müssen wir schauen, dass wir Konsumenten dazu wir wollen den Bürgern die Frage beantworten:
bringen, sich aus Überzeugung Bio zu kaufen. Was ist überhaupt regionales Bio? Unser Ziel
Und sie müssen es sich auch leisten können. ist es ja nicht, mehr Bio-Kartoffeln aus Ägypten
HAUK: Es braucht in jedem Fall Bewusstseins- hierherzuholen, sondern unsere eigene regionale
bildung. Noch immer geben wir in Deutschland Landwirtschaft nachhaltig zu unterstützen.
weniger Geld für Lebensmittel aus als beispiels-
weise in Frankreich oder Italien. Wir müssen ver- Herr Schiffmann, Sie bewirtschaften einen
mitteln, dass unser Essen mehr wert ist. Das ist vergleichsweise jungen Bio-Hof mit regionalen
eines unserer zentralen Kommunikationsziele. Produkten. Merken sie bereits, dass diese Unter-
stützung bei Ihnen ankommt?
Dafür wurden 2018 auch die ersten Bio-Mus- SCHIFFMANN: Im Bereich der Direktvermarktung
terregionen im Land gegründet. Welche Ideen ist das natürlich eine große Hilfe. Bei uns im Be-
stecken genau dahinter? trieb und in der Region ist das allerdings, wie
HAUK: Wir haben uns räumlich an den Landkrei- vorhin schon gesagt, nur ein kleinerer Teilbereich,
sen orientiert, um aus Protagonisten Netzwerke zumal in der Umgebung weniger Gemüse und
zu bilden, die das Thema Bio noch stärker zu den mehr Getreide angebaut wird. Aber: Die Bio-Mus-
Menschen transportieren können. Ziel ist es da- terregion vernetzt eben auch die Bio-Erzeuger
bei, alle Bereiche voranzubringen – vom Anbau untereinander. Und das wiederum hat auch das
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