Page 38 - Biolaendle_2024
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Jugendherberge
Von links: Frisches
Gemüse, in diesem
Fall Pak Choi,
Jonas Kachel mit
Regionalmanagerin
Milena Schulz auf
der Streuobstwiese,
eine Schüssel Bolo
und Koch mit Kol-
legin in der Küche.
Seine Philosophie
lautet: Wenn man
etwas aus tiefstem
Herzen macht, dann
kommen die richti-
gen Leute.
stemmen und sie zum Selbstläufer ma-
chen. Die Passion für Lebensmittel in Bio-
qualität hat natürlich eine Vorgeschich-
te. Als er nach der Schule Koch lernte,
arbeitete er in einem Ableger eines Bai-
ersbronner Sternetempels (Schlosshotel
Monrepos, Ludwigsburg), ehe er im eige-
nen Restaurant Lieblingsplatz in Neckar-
westheim die Liebe zum Bio-Produkt ent-
deckte. Corona funkte dazwischen. Dann
kam eine Stelle als Küchenleiter in einem
Zenkloster in Bayern, aber die war zu weit
weg von seinem Lebensmittelpunkt. Murr-
hardt kam genau richtig. Gemeinsam mit
seiner Frau Angela nahm er die Aufgabe
an. Sie leitet die Einrichtung.
Bleibt natürlich die Frage, wie sich
dieser hochwertige Wareneinsatz finan-
zieren lässt. Für einen Tag in der Jugend-
herberge sind pro Gast 20 Euro für die
Verköstigung vorgesehen, davon sind ein animiert er seine jungen Gäste dann. Das Dazu kommt natürlich die Kochkunst.
Drittel für den Lebensmitteleinkauf reser- ist schon mal der Anfang. Natürlich muss Schupfnudeln müssen nicht gerollt wer-
viert. Also knapp sieben Euro pro Kopf. Das es dann auch schmecken … den, das braucht zu viel Zeit. Also be-
ist sehr wenig, wenn man bedenkt, dass es streicht er ein Backblech mit dem Nudel-
sich um Frühstück, Mittag- und Abendes- Dank guter Produkte klappt das auch teig, backt ihn an und schneidet ihn später
sen handelt. Und wie schafft man’s dann, ganz gut. Dazu braucht’s ein gutes Netz- akkurat. Voilà! So gehen Schupfnudeln.
gerade, wenn man sich keine edlen Fisch- werk. Er ist ein treuer Kunde von seinen Aber mit einer Sache kann er nicht auf-
und Fleischfiletstücke leisten kann? Zu- Produzenten in nächster Nähe, dafür gibt trumpfen: Pommes. Zu fettig, zu salzig.
nächst mit Leidenschaft: Wenn er exo- es vielleicht hier und da einen guten Preis, Stattdessen gibt’s Kartoffelecken aus
tisches Gemüse wie Pak Choi auftischt, der trotzdem fair sein muss. „David, der dem Backofen. Jonas hat so seine Tricks,
dann immer mit einer guten Portion Be- Gemüsebauer, soll leben und wir kochen damit es schmeckt. Natürlich gibt’s auch
geisterungsfähigkeit. „Hey, probiert mal!“, können!“, findet Jonas Kachel. Fleisch, zwar kein Schnitzel oder Steak,
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