Page 58 - Biolaendle_2024
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Bio-Marken
„Wie wir uns künf- gutzüchtung und dessen Vermehrung auf
den Höfen reicht.
tig ernähren, hängt
Sie traten 2014 ins Unternehmen
von einer Landwirt- ein. Seither hat sich die Mitarbeiterzahl
schaft ab, die nicht fast verdoppelt, der Umsatz nahezu
verdreifacht.
alle Grundlagen Der Anlage nach sind wir breit aufgestellt.
Als ich vor zehn Jahren in den elterlichen
verbraucht.“ Betrieb einstieg, wurden diese verschie-
denen Manufakturen und Produktions-
bereiche nochmals ausgebaut. Den Fokus
Johannes Huober, Geschäftsführer des Unternehmens habe ich auf unsere Qualitätskontrolle: ErdmannHAUSER-
Ganzkornkompetenz gelegt. Mit Blick auf Mitarbeiter Otmar Schuster prüft das
die allgemeine Ernährungssituation und angekeimte Getreide
Das Dringendste ist nicht immer das die Zukunft der Ernährung wird Vollkorn in
Wichtigste. Der Markt krankt an der Ano- seiner bekömmlichen Art immer wichtiger
nymität der Handelsbeziehungen, der wir werden. als CO zum Klimawandel bei. Hier konn-
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mit konkreten Lieferbeziehungen Abhil- ten wir einen Hebel ansetzen durch unse-
fe schaffen. Mit der Gründung der Firma Lange ging der Trend zu weniger re klimafreundlichen regionalen Reisal-
ErdmannHAUSER vor 35 Jahren wollten Vielfalt in Anbau und Ernährung. Sie ternativen – und der Verbraucher ist zum
meine Eltern solchen abstrakten Markt- gehen einen anderen Weg … Glück mitgegangen.
mechanismen konkrete Lebensverhält- Richtig, die Grundnahrung bestand aus
nisse gegenüberstellen. So wurde die Kartoffeln, Nudeln und hellem Reis. Dabei Eine der Reisalternativen ist Bulgur.
direkte Zusammenarbeit mit den biolo- sorgt der Reisanbau für etwa 15 Prozent Wir bieten Bulgur aus Dinkel, Buchwei-
gisch-dynamischen Bauern in der Region des globalen Methan-Ausstoßes. Methan zen, Gerste, Hartweizen und Hafer an. Er
begonnen, die bis zur ökologischen Saat- trägt mit einer 25-mal stärkeren Wirkung schmeckt gut, ist einfach zuzubereiten
und hat gute ernährungsphysiologische
Eigenschaften. Unsere Expertise hilft, die-
se Getreide so aufzuschließen, dass sein
volles Potenzial und die urtypischen Aro-
men zur Geltung kommen, wie der nussige
Charakter von Dinkel oder die feine Malz-
süße der Gerste. Buchweizen verliert sei-
ne Bitternote, die nicht jedem gefällt. Wa-
rum sollen daraus nicht die gesunden und
umweltschonenden Hauptnahrungsmittel
der Zukunft werden, die auch unsere re-
gionale Bauernschaft unterstützen?
Sie setzen also auf eine Verände-
rung in der Ernährung?
Daran führt kein Weg vorbei. Der Fleisch-
konsum muss reduziert werden. Laut ei-
ner Studie erfordert die Produktion eines
Kilogramms Rindfleisch durchschnittlich
Die Gerstenkörner an dieser Ähre sind 15 000 Liter Wasser, das macht für die
reif genug, um verarbeitet zu werden Herstellung eines einzigen Hamburgers
2400 Liter Wasser. Da werden vegetari-
sche Burger-Pattys aus Dinkel-Bulgur,
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