Am 25. September konnten interessierte Besucher in Mohrenstetten alles über Mutterkühe auf der Weide erfahren. Auf dem Bioland-Hof der Familie Waizmann fand dazu eine Führung zu deren Limousin-Herde statt. Hervorgehoben wurde dabei auch der ökologische Wert von Grünlande, der durch die Weidehaltung noch verstärkt wird. Grünland nennt man landwirtschaftliche Flächen, die ständig mit Gräsern und Kräutern bewachsen sind, die in der Regel als Viehfutter genutzt werden.
Durch den dauerhaften Bewuchs von Weidegrünland, ist der Boden hier besonders gut vor Erosion, Auswaschung und Verwehungen geschützt und hat einen hohen Humusanteil. Weidetiere wie Rinder schaffen durch Dunghäufen und unterschiedlich kurz gefressene Flächen ein Mosaik an Kleinstlebensräumen für Insekten und ein Futterangebot für Vögel.
Einen Beitrag zum Schutz von Boden, Grundwasser und Kleinstlebewesen leistet auch die ökologische Bewirtschaftung von Familie Waizmann, beispielsweise durch den Verzicht auf synthetische Dünger.
Diese wertvollen Eigenschaften von Beweidung an die Bevölkerung zu kommunizieren, ist Helmut Waizmann besonders wichtig. Er sagt „Die wichtigste Aufgabe eines Landwirtes ist die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln.“ Große Teile der landwirtschaftlichen Flächen in Baden-Württemberg und im Ostalbkreis sind aber nur als Grünland und nicht für Ackerbau geeignet. Sie können nur über die Haltung von Tieren für die menschliche Ernährung genutzt werden. „Bei uns ist die Weide-Tierhaltung für jeden transparent.“, merkt Waizmann an. „Die Tiere haben sehr kurze Transportwege, nur bis zur nächsten Handwerks-Fleischerei. Das Fleisch verkaufen wir über Vorbestellung ab Hof und im naheliegenden Regionalmarkt in Lauchheim. So entsteht auf der Weide ein hochwertiges, gesundes und wichtiges Lebensmittel mit elementaren Inhaltsstoffen.“
Für den Biolandwirt ist die Mutterkuhhaltung die natürlichste Form der Rinderhaltung. Die ständige Bewegung auf der Weide, an der frischen Luft, die Ernährung mit grünen Gräsern und Kräutern gewährleistet die Gesundheit seiner Herde. Nicht zuletzt sind die grasenden Tiere auf der Weide auch einfach schön. Die ästhetische Bedeutung findet Waizmann für eine lebendige Landschaft wichtig, denn „Ohne Weidevieh ist eine Landschaft leer.“