zur Gesundheitsförderung der Tischgäste, für Klima- und Umweltschutz und für die Wirtschaft in der Region.
Gutes und gesundes Essen ist die Voraussetzung für Wohlbefinden, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit. Das gilt sowohl für das Essen zu Hause, wie auch in der Betriebskantine, in der Schulmensa oder im Restaurant. Die Bio-Musterregion möchte auf dieses große Potential in Betrieben und Einrichtungen mit Verpflegungsangeboten aufmerksam machen und unterstützt aktiv durch ein Projekt zum Ausbau der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung.
Im Rahmen der Bio-Musterregion werden Betriebe und Einrichtungen auf dem Weg zum Bio-Produkteeinsatz begleitet. Bei persönlichen Gesprächen werden Möglichkeiten erörtert und Ziele ausgearbeitet. Zudem werden die Vernetzung zu regionalen Bio-Lieferanten gestärkt und ausgebaut, aktuelle Themen behandelt und auch die Kommunikation gegenüber Tischgästen und der Öffentlichkeit unterstützt.
Mehrwert von Bio-Produkten im Verpflegungsangebot
Beitrag zum Klima- und Umweltschutz
Durch die Beschaffung und Produktion täglich großer Mengen an Lebensmitteln und Mahlzeiten werden viele Rohstoffe und Ressourcen genutzt. Ökologisch erzeugte Produkte beinhalten artgerechte Tierhaltung, Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, fördern die Artenvielfalt und sind im Allgemeinen zudem streng überwacht. Verarbeitete Erzeugnisse enthalten dazu weniger Zusatzstoffe. Ökolandbau bedeutet besonders nachhaltiges Wirtschaften und dementsprechend besonders hochwertig erzeugte Mittel zum Leben.
Stärkung von Wertschöpfungsketten in der Region
Die Zusammenarbeit mit Bio-Produzentinnen und -Produzenten aus der Region festigt die regionalen Strukturen und ermöglicht den Ausbau von direkten Vermarktungswegen. Durch große Abnahmemengen können Lieferanten entsprechend planen und eine nachhaltige Zusammenarbeit kann angestrebt werden.
Förderung der Biodiversität in der Landschaft
Durch den Einsatz von biodiversitätsfördernden Kulturen in Bio-Qualität wie z.B. Linsen, Lein und Buchweizen kann ein großer Mehrwert für die Artenvielfalt in der Landbewirtschaftung geschaffen werden. Pflanzen wie diese blühen lange und bieten Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Zudem sind sie anspruchslos im Anbau und brauchen keine Düngung, Unkrautregulierung und Pflanzenschutz.
Positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Leitungsfähigkeit der Tischgäste
Ein optimales Verpflegungsangebot kann zahlreichen ernährungs(mit)bedingten Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2 oder Bluthochdruck vorbeugen. Für z.B. Betriebskantinen oder Schulmensen kann hier der Qualitätsstandard der deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) zur Orientierung herangezogen werden.
Mehrwert in der Kommunikation gegenüber Tischgästen
Aktuelle Studien und Befragungen zeigen, dass immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher beim Essen außer Haus großen Wert auf eine abwechslungsreiche, ökologisch und regional ausgerichtete Küche legen (Prof. Dr. Wolfgang Irrgang, 2018; BMEL, BÖLN, 2017).
Wettbewerbsfaktor für (Groß)Küchen
Bio-Auslobung sowie ein gesundes und vielfältiges Speiseangebot kann für Mitarbeitende und Tischgäste mit entscheidend sein für die Arbeit in einem Unternehmen und auch den Besuch als Tischgast.
Bio-Produkte integrieren - so einfach geht's:
Informationen zum Projekt der Bio-Musterregion
• Im Projekt der Bio-Musterregion werden 20 Einrichtungen und Betriebe in den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Esslingen und Reutlingen auf dem individuellen Weg zum Einsatz von bio-regionalen Produkten begleitet. Die Ernährung der Tischgäste soll gesund, hochwertig und nachhaltig sein und dazu auch noch schmecken. Zudem wird großer Wert daraufgelegt, dass dies auch finanziell umsetzbar ist. Teilnehmende Betriebe werden Schritt für Schritt und individuell mit Hilfestellungen wie z.B. der Bio-Produkteliste, die Bezugsmöglichkeiten bio-regionaler Produkte enthält und Veranstaltungen rund um die bekannten Stellschrauben (z.B. Speiseplangestaltung, Saisonalität, Kochworkshops, Bio-Zertifizierung) unterstützt.• In der Bio-Musterregion gibt es eine große Vielfalt an Bio-Erzeugnissen, die einen einfachen und unkomplizierten Start für „Bio auf den Teller!“ ermöglichen. Parallel gibt es weitere Projekte, um fehlende Verarbeitungsstrukturen mit anzukurbeln, wie z.B. im Bereich der Gemüseverarbeitung.
• Eine erfolgreiche Integration von Bio-Produkten ist möglich, in dem alle Ebenen mit einbezogen werden. Dazu gehören Leitungsebenen, Beiräte, Küchenmitarbeitende und auch die Tischgäste. Vorneweg muss jedoch das Thema platziert werden, was durch Entscheidungsträgerinnen und -träger erfolgen kann in dem ein Ziel definiert und gesetzt wird, das gemeinsam erarbeitet werden kann.
• Im Biosphärengebiet werden bereits viele Projekte zur Regionalentwicklung umgesetzt. Der Ausbau der bio-regionalen AHV wurde zum Leitprojekt der Bio-Musterregion da es großes Potential zur Stärkung der Ökolandwirtschaft und auch für eine konstruktive Zusammenarbeit mit Verbänden und Akteurinnen, Akteuren in der Region bietet.