Nachhaltige Themenvielfalt als Markenzeichen - Projekt Bio-Musterregion geht in das zweite Jahr
Die Steuerungsgruppe der Bio-Musterregion hat im November zum dritten Mal seit dem Projektbeginn 2021 in Tauberbischofsheim getagt. Regionalmanager Stefan Fiedler beriet gemeinsam mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe über die Sachstände der verschiedenen Projekte und die weitere Ausrichtung für das Jahr 2023.„Die Optimierung regionaler Vermarktungsstrukturen, ein nachhaltiger Wissenstransfer im Pflanzenbau, ein höheres Tierwohl in der Region sowie die Umsetzung verschiedener Veranstaltungskonzepte: Diese Themenvielfalt ist ein Markenzeichen der Bio-Musterregion“, sagte Erster Landesbeamter Florian Busch.
Nachhaltige Wertschöpfungskette für Weidefleisch aus der Region
Viel Zeit investiert die Bio-Musterregion derzeit in das Projekt „Alternative Tierhaltung“. Im Fokus dieses Vorhabens steht die stressfreie, tierwohlorientierte Schlachtung von Weiderindern im Herkunftsbetrieb. Mit interessierten Landwirten wurde in den vergangenen Monaten eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mittlerweile als „Regio Trumpf GbR" zusammengeschlossen hat. Mit der fachlichen Unterstützung der Bio-Musterregion wurde ein Förderantrag nach Tierwohlkriterien erarbeitet und beim Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart gestellt. Mit diesem Vorhaben investieren die Landwirte gemeinsam in eine teilmobile Schlachteinheit, um ihr qualitativ hochwertiges Weiderindfleisch regional zu schlachten und vermarkten zu können. „Durch die GbR-Gründung und die Anschaffung der Schlachteinheit bauen wir in Zusammenarbeit mit lokalen Metzgerbetrieben eine Wertschöpfungskette für regionales Weidefleisch auf“, erklärte Fiedler.
Regionales Qualitätssiegel Betriebe aus der Region
Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist die Auszeichnung von regionalen Bioprodukten mit dem eigens entwickelten Logo „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“. Nach der erstmaligen Präsentation im Juli und der Beantragung des markenrechtlichen Schutzes können Betriebe aus dem Main-Tauber-Kreis diese Bio-Zertifizierung künftig nutzen. „Die Vergabekriterien werden aktuell in einer Arbeitsgruppe abgestimmt. Ziel dieses Projektes ist es, regionale Bioprodukte hervorzuheben. Das erleichtert den Verbrauchern ihre Kaufentscheidung, etabliert regionale Bio-Lebensmittel und fördert den Absatz der Betriebe“, erklärte Fiedler.
Schnittgutentsorgung von Streuobst
Weiterhin hat sich die Steuerungsgruppe darauf geeinigt, auch im kommenden Jahr die Bürgerinnen und Bürger bei der Pflege ihrer Streuobstbäume zu unterstützen. Wie bereits in diesem Jahr angeboten, können Einwohner ab Januar 2023 ihr Obstbaumschnittgut wieder an den fünf kreiseigenen Grüngutsammelplätzen abgeben. „Es gab sehr viel positives Feedback. Es wurden in diesem Jahr über 2500 Kubikmeter Schnittgut gesammelt und über das Stadtwerk Tauberfranken der energetischen Verwertung zugeführt. Daher wird diese Aktion auch 2023 wieder angeboten“, hob Erster Landesbeamter Busch hervor. Vorgesehen ist hierbei auch, die Abgabemöglichkeiten zu einem gewissen Grad zu dezentralisieren, um Anfahrtswege zu verkürzen und damit weitere Anlieferer zu erreichen.
Veranstaltungsangebote erfreuen sich hoher Nachfrage
Für großes Interesse sorgte die mit der Weinbauberatung Hohenlohe-Tauber initiierte Veranstaltung zum Thema „Mechanische Unterstockbearbeitung im Weinbau“. Rund 250 Winzerinnen und Winzer nutzten das Angebot und informierten sich in den Becksteiner Weinbergen. Auch zum Aktionstag „Mechanische Unkrautbekämpfung im Ackerbau“, den die Bio-Musterregionen Main-Tauber und Neckar-Odenwald gemeinsam organisiert haben, kamen mehr als 200 Landwirtinnen und Landwirte aus den Regionen. Ausgebucht waren zudem die zwei Kochworkshops der Bio-Musterregion, die unter dem Motto „Den Herbst regional genießen“ im Landwirtschaftsamt angeboten wurden. Auf dem Bauernmarkt in Bad Mergentheim und dem Feierabendmarkt informierte Fiedler zudem mit einem eigenen Stand Verbraucherinnen und Verbrauch über die Projektarbeit.
Neue Werkstudentin bis Februar 2023
Seit Oktober unterstützt Barbara Lutz als Werkstudentin die Bio-Musterregion. Bis Ende Februar 2023 wird sie sich schwerpunktmäßig mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung der Akteure im Bio-Bereich und Außer-Haus-Verpflegung beschäftigen. lra