Die regionale Wertschöpfungskette schafft durch tiergerechte Aufzucht ein würdevolles Leben für Kälber am Bodensee ─ auch für sogenannte Bruderkälber. In den meisten Fällen müssen diese kurz nach der Geburt aussortiert und schnell verarbeitet werden, da es bislang keinen Markt für sie gibt.
Um kontinuierlich Milch zu produzieren, müssen Milchkühe einmal im Jahr kalben. Allerdings benötigen die Betriebe nur wenige Kälber für die Erneuerung der Herde. Die sogenannten Bruderkälber verlassen nach ein paar Wochen den Geburtsbetrieb, landen im Viehtransport und im Schlachthof.
Landesweit arbeiten Initiativen daran, alle Kälber auf ihren Bio-Betrieben aufzuziehen (z. B. Demeter Heumilchbauern Süd, Bruderkalb-Initiative Hohenlohe).
Regionale Verarbeitung in der Lebensmittelbranche
Auch die Bio-Musterregion Bodensee ist mit dabei: von der Produktion über die Verarbeitung bis zur Vermarktung. Die Bio-Kälber werden auf der Weide zwei Jahre lang gemästet und anschließend als hochqualitatives Bio-Weiderindfleisch vermarktet.
Aufzucht, Weidemast ohne Kraftfuttereinsatz (feed no food), Schlachtung und Vermarktung finden ausschließlich in der Region statt.
Die einzelnen Stationen der regionalen Fleischerzeugung haben wir in unserer Video-Reihe "Nachhaltiger Fleischkonsum" festgehalten.
Die Aufgaben des Regionalmanagements
Das Projekt „Bodensee Weiderind" begleiten wir seit Anfang 2021. Unsere Aufgaben:
- Koordination und Vermittlung bei der Zusammenarbeit von landwirtschaftlichen Betrieben, Verarbeitung und Vermarktung
- Vernetzung zu potenziellen Abnehmern der Fleischprodukte
- Unterstützung beim Aufbau von Wertschöpfungsketten
- Verbraucherkommunikation
- Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Kooperation